Altwied aktuell



Ehemalige Burschen Altwied

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Melodie Burschenlied

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Kirmes in Altwied - Früher und heute 


Die Altwieder Kirmes hat ihre Tradition.Wird sie doch seit vielen Jahren mit Freude, immer am zweiten Wochenende im August, ausgelassen gefeiert. Man traf sich zum Tanz im „Wiedischen Hof“ oder im „Hotel zur Burg“, während sich die Schausteller (in den 1950ern war das Fam. Biermann, in den 1970ern und 80ern Veronika ´Kreusch) mit ihren Karussells, Schieß-, Los- und Imbissbuden auf dem großen Parkplatz positionierten. 


Die Burschen betrieben einen Weinbrunnen (erstmals ab 1965 – wohl bis 1984) um ihre Vereinskasse aufzufüllen. Der Wein wurde in einer schweren Holzkiste mit großen Eisblöcken gekühlt. 


Samstags fuhren die Burschen am frühen Nachmittag in die Heck (Hollenbusch), um die Kirmesbäume zu schlagen. Hiernach verbrachte man die nächsten Stunden auf „Laubachs Mühle“, um anschließend gegen 20.00 Uhr mit Unterstützung einer Blaskapelle ins Dorf zu marschieren.Dort wurden die Kirmesbäume an der Porz abgelegt. Ab dem Jahr 1959 nahmen sich die Burschen Bier – von der „Mühle“ spendiert - mit in den Wald und man ließ nun dort den Nachmittag feuchtfröhlich ausklingen. Die anschließende Verlesung der Kirmessprüche fand am „Blächplatz“ statt. Hiernach kehrte man zum Feiern und Tanzen in den „Wiedischen Hof“ oder ins „Hotel zur Burg“ ein, wo die Besucher der Kirmes bestens von den Wirtsleuten versorgt wurden. Ganz früher (um die 1950er) spielte die Musik auf dem „Mantel“ (Bereich vor dem Minigolfplatz), wo auch ausgelassen getanzt wurde. 


Sonntags fand nach dem Aufstellen der Kirmesbäume und dem anschließenden Frühschoppen am Nachmittag um 14.00 Uhr der Umzug der Burschen durchs Dorf mit den Maimädchen statt. Hiernach spielte wieder eine Kapelle zum Tanz ( erwähnt bis 1978) bis spät in die Nacht. 


Am Montag wurde „Vadderdaach“ gefeiert. Erwin Noll begleitete in den 1960ern und `70ern (erstmals erwähnt 1967, letztmalig 1976) diesen Tag mit Gitarre und Gesang, was bei manch frivolem Text für ausgiebiges Gelächter sorgte. 


Dienstags zogen dann die Burschen, ausgerüstet mit Körben und Leiterwagen, durch unseren Ort, um Speck und Eier zu sammeln, welche abends kostenfrei als Rührei mit Speck der Dorfbevölkerung serviert wurden.


Das Ende der Kirmes wurde mit der Kirmesbeerdigung eingeläutet (in den 1950ern und 60ern um 24.00 Uhr). Hierfür musste sich ein Jungbursche auf eine Bahre legen. Er wurde stellvertretend für die Kirmes vom „Wiedischen Hof“ durchs Dorf zum „Blächplatz“ an den „Millebaach“ getragen, während ihn die Dorfbevölkerung, untermalt mit der äußerst humorvollen Predigt Erich Daheims alias Erzbischof Petro Enrico 1. (er wurde erstmals 1976 erwähnt), begleitete. 


In den Jahren 1935 und 1936 wurde den Mitgliedern, die im Arbeitsdienst (Zivildienst) waren, eine finanzielle Unterstützung zuteil, die an Kirmes ausgezahlt wurde. Montagmorgens fand noch ein humoristischer „Geckenzug“ statt, der 1937 durch einen Festzug am Nachmittag ersetzt wurde. 


1946 und 1947 holte man die Kirmesbäume ohne Blasmusik aus dem Wald und man ließ den Festzug ausfallen, weil es nicht in die Zeit gepasst hätte und noch einige Burschen in Gefangenschaft saßen. Jedoch entschied man sich 1947 samstags nach Verlesung des Kirmesspruchs und Dienstagabend für Tanzmusik. 


Manfred und Jutta Strödter sorgten während ihrer Bewirtung des Wiedischen Hofs von 1973 – 1982 stets für ein gutes Gelingen der Kirmes. Wochen vor dem Fest war Manni‘s Sägen und Hämmern zu hören, um vor der Gaststätte eine Überdachung für den Biergarten zu konstruieren. In der Küche bereitete Jutta kulinarische Köstlichkeiten. 


Der Hektiker und Bierkrugkönig Karl-Heinz Stüting sorgte mit seiner Frau Margret in den Jahren 1983 und 1984 für einen reibungslosen Ablauf der Kirmes und lud die Gäste in den „Wiedischen Hof“. 1985 beschlossen die Burschen die Kirmes in ein großes Festzelt auf den Sportplatz zu verlegen. Es spielte die Band „Colorados“. Im Folgejahr machte der Verein mit einem größeren Zelt und der Band „Feetwarmers“ ein Minusgeschäft, das mit viel Holz machen (und verkaufen) sowie 100 DM von jedem Burschen in die Vereinskasse wieder ausgeglichen wurde. 1993 trug man die Kirmes das letzte Mal aufgrund zu geringer Einnahmen auf dem Sportplatz aus. 


Jürgen und Heike Flatt (1991–2006 Pächter des „Wiedischen Hofs“) richteten in den Jahren 1994–2006 die Kirmes aus. 1994 fand die Kirmes, mit Bewirtung eines Bierbrunnens seitens des Burschenvereins, traditionell wieder im „Wiedischen Hof und auf dem Parkplatz statt. 1995–2006 wurde dann auch der Bierbrunnen von Jürgen Flatt bewirtet. Das Jahr 1995 ist der letzte Eintrag in unserer Chronik. 


Seit 2007 wird die Kirmes von den „Ehemaligen Burschen 1953“ auf dem „Blächplatz“ in eigener Bewirtung und vorbildlicher Unterstützung ihrer Frauen und der Dorfbevölkerung ausgetragen. 


Bereits freitags geht es in die „Heck“ um die Kirmesbäume zu schlagen. Dort wird auch wie früher ausgelassen gefeiert. 


Die Kirmesbäume werden jetzt Samstagnachmittags an bekannter Stelle vor der „Porz“ mit bunten Bändern geschmückt und aufgestellt. 


Hier fand bis dato auch das Verlesen der Kirmessprüche statt, welches in diesem Jahr erstmalig wieder traditionell am „Blächplatz“ durchgeführt wird. Kirmessprüche, die sich Dank der spitzen Federn von Rolf Karbach und Manfred Lanz jederzeit wieder großer Beliebtheit erfreuen. „Vadderdaach“ wurde jetzt auf den Sonntag nach dem Kirchgang verlegt; ab 14.00 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen. 


Zum Speck- und Eiersammeln treffen sich die „Ehemaligen“ am Montagmorgen gegen 09:00 Uhr vor der Porz. Von hier aus geht es über die „Au“ auf den Kümmelberg, Goldberg, Post, Brückenstein und schließlich ins Dorf. Auf ihrer Tour durch den Ort werden die „Alten Burschen“ ins ein oder andere Haus zu Speis und Trank 

eingeladen. 


An die 1000 Eier werden im Laufe des Tages zu Jutta Strödter gebracht, wo sie aufgeschlagen und verquirlt werden. Nachdem die Dorfbevölkerung ab 18.00 Uhr mit reichlich Rühreiern und ausgelassenem Speck versorgt 

wurde, klingt die Kirmes nach einer kleinen Tombola langsam aus.


(Text und Fotos aus dem Kirmesprogramm der Kirmes 2018)

"Rückenansichten"

Burschen beim Kirmesbaum aufladen im Hollenbusch – Burschenverein 1883 Altwied 

Samstags in der „Heck“ – Burschenverein 1883 Altwied 

Transport der Kirmesbäume an den Blächplatz – Ehemalige Burschen 1953 Altwied 

Kirmes um 1950 (mit Blick in Richtung Minigolfplatz)

Umzug mit den Maimädchen am Sonntagnachmittag – Burschenverein 1883 Altwied 

Aufstellen des Kirmesbaumes am Sonntagmorgen – Burschenverein 1883 Altwied

Speck- und Eiersammeln Burschenverein 1883 Altwied

Kirmesbeerdigung am Dienstagabend – Burschenverein 1883 Altwied

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